Wiesau
01.05.2018 - 20:00 Uhr

Symphonieorchester macht die Mittelschulturnhalle zum Konzertsaal: Applaus für Orchester und Dirigenten-Solo

Mit viel Stolz in der Stimme kündigte Tobias Böhm am Sonntagnachmittag in der Turnhalle der Mittelschule ein besonderes Konzert an. Zum einen gibt es ein kleines Jubiläum zu feiern, sagte der Leiter der Kreismusikschule: Das "Symphonieorchester im Stiftland" bestehe seit fünf Jahren. Außerdem dürfe sich das Publikum auf ein sehr anspruchsvolles musikalisches Ereignis freuen.

Das Symphonieorchester mit Dirigent Jakob Johannes Schröder überzeugte mit hoher Spielfreude und exquisiter Klassik. Bild: ubb

"Das Symphonieorchester ist eines der Aushängeschilder der Kreismusikschule", bescheinigte Böhm den Musikern große Spielfreudigkeit, Ehrgeiz und Teamgeist. Bevor die Mitglieder beweisen durften, dass diese Vorschuss-Lorbeeren nicht übertrieben waren, bedankte sich Böhm beim Orchester, beim Dirigenten Jakob Johannes Schröder und bei Dorothea Kupke, der Vorsitzenden des Fördervereins MUT für die Unterstützung von Anfang an.

Anspruchsvoll wurden die nächsten zwei Stunden in vielerlei Hinsicht. Die hochengagierten Musiker präsentierten diesmal mit der Ouvertüre im italienischen Stile in C-Dur von Franz Schubert, mit dem Violakonzert in D-Dur Opus 1 von Carl Stamitz und mit der Sinfonie Nr. 1 in C-Dur von Georges Bizet drei Musikstücke, die in jeder Hinsicht überzeugten.

Zumal als Highlight des Nachmittags der Dirigent beim Violakonzert das Solo persönlich übernahm. Damit gewann Schröder die Sympathie des Publikums, er wurde beinahe gefeiert wie ein Rockstar. Der Applaus für seinen eindrucksvollen Auftritt wollte nicht so rasch wieder verstummen, weshalb sich der Dirigent zu einer kleinen Zugabe entschloss, die wiederum herzlich beklatscht wurde.

Zu Höchstleistungen bereit bewiesen die Orchestermusiker nach der Pause mit der Sinfonie Nr. 1 in C-Dur, dass die eher bescheidene Turnhallenbühne durchaus ein Klassikkonzert der Extraklasse tragen kann. Schien die Turnhalle anfangs als Resonanzkörper für diese exquisite Musik nicht gänzlich bereit, legten die Musiker zum Ende hin wesentlich mehr Power und Energie in ihre Spielfreude und Tongewalt. Bizets Sinfonie machte mindestens ebenso viel Freude wie das von Schröder vor der Pause mit seinem Geigensolo belebte Violakonzert von Stamitz.

Einzig nicht ganz zufrieden konnte das Ensemble mit der Anzahl der Zuhörer sein. Auch am Tag zuvor, wo das Konzert im Kettelerhaus stattgefunden hatte, hätten es ruhig mehr Gäste sein dürfen. All jene, die anwesend waren, bereuten den Nachmittag beim Konzert gewiss nicht. Sie dankten den Musikern mit langem und lautem Applaus.

 
 

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