Kadaverficker - Exploitation Nekronation (02.06.2012)

Die Geschichte, die wir heute schreiben, geht zurück ins Jahr 1993, als sich in Dortmund 3 junge Musiker zusammen tun um fortan die Welt mit purer Unterhaltung zu überschütten.... Nein so wäre da völliger Quatsch, Kadaverficker werden 1993 noch als Funeral gegründet und vereinen in ihrem Stil Elemente aus Grindcore und Death Metal. Goreminster, Fäkalpapst und Splattergeneral veröfftentlichen schon kurze Zeit später eine erste Demo mit dem Namen "All prayers are helpless" auf Grund ihrer destruktiven und meist chaotischen Art benannte die Band sich dann 1995 in Kadaverficker um. Ihren zweiten Streich nennen die Musiker "Die Kadaverficker greifen an", da sich ein schneller Erfolg nicht einstellt, legen die Dortmunder die Band für das erste auf Eis. Es dauert einige Zeit bis das Trio dann 2000 ein weiteres Demo heraus gibt mit dem wohlklingenden Namen "Gehirnpenetration", welches einen Wendepunkt im Leben der Dortmunder Band bezeichnet. Von nun an heißt es ranklotzen und so erscheint schon 2001 ein weiteres Demo mit dem Namen "Zyklische Katastrophen aus Fleisch", dieses Demo ist Ausschlaggebend, das die Band einen ersten Plattenvertrag erhält. Es folgt eine Split CD bis 2006 läuft es soweit recht gut, doch dann trennen sich die Wege des Labels und der Band. Nun legen die Musiker eine längere Pause ein, die bis 2011 dauern sollte. Von der einstigen Formation ist nur Goreminister geblieben, welcher aber schnell neue Bandmitglieder fand. Aus ehemals drei wurden zudem noch vier Musiker. 2011 erscheint eine weitere Promotion Platte "The Fickerz are back", welche den Dortmunder Mannen einen Vertrag mit GodEater Records einbrachte. Mitte 2012 erscheint dann das neuste Werk von Kadaverficker "Exploitation Nekronation" und gerade um dieses soll es in diesem Review gehen.

Kadaverficker gehören dem Grindcore an und so sind die Songs auch, sie sind hart, schnell und sehr aggressive. Aber ich will an dieser Stelle noch nicht zuviel vorweg nehmen. Der erste Song hört auf den Namen "Nekrologue to the Overlords of Death" und alleine den Titel zu lesen, dauert länger als das Stück selber, denn die Laufzeit beträgt 1:17 Minuten. Vom Sound her beginnen Kadaverficker etwas mystisch, schaurig und sehr Death Metal lastig, doch dann bricht sie los, eine wahre Soundwand, die mit den typischen Grunzen behaftet ist. Als ich kurz auf die Trackliste blicke, bemerke ich, das ich micht schon nahtlos im zweiten Track befinde "Journey of the Anal Junkies to Shitville" und genau so schnell wechselt es zu "Scumshot", das wieder mit einem Intro beginnt und dann in schnelles hartes Soundgewirr übergeht, auch hier ist die Laufzeit mit 1:23 Minuten sehr knapp bemessen, trotzdem gelingt es den Dortmunder hier alles rein zu packen. Ich komme mit dem Schreiben nicht so schnell hinterher, wie die Titel zu Ende sind. "Bitchfinder General" gehört mit einer Laufzeit von 2.30 Minuten schon zu den längeren Tracks auf dem Album und kann sich sehen lassen, das Tempo ist zwar deutlich nach unten geschraubt, aber die tiefen dunklen Growls machen sich wirklich gut und auch so kann man den Song auch ein wenig öfter hören, da es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, in diesem Geflecht aus verschiedensten Sounds und Elementen. "Nekrovore" ist neben den gesprochenen Intro eine Soundwand, die auf einen zugeschossen kommt und sehr überwältigend ist. Es ist laut, es ist hart und leider schon nach 1:21 Minuten vorbei. Es folgt "Fistah Sistah" mit nur knappen 0:26 Minuten, auf hier gibt es wieder eine gesprochene Einleitung, doch bevor ich überhaupt loslegen kann zu schreiben, ist der Song schon vorbei, vielleicht habe ich bei "Grind Slam Tournament" ein wenig mehr Glück, immerhin ist der Track 1:29 Minuten lang und das Grunzen ist viel versprechend, die Riffs und das Schlagzeug sind hier sehr einfach gehalten, trotzdem wirkt der Song fast füllig. Was folgt ist ein fast nahtloser Übergang zu "In Nekro we Crust" bisher fügen die Songs sich fast nahtlos an einander  und so ergibt sich als vielen kleinen Tracks ein Großer. Trotzdem ist es zu Weilen sehr schwer hier die Übersicht zu behalten, geschweige denn dem musikalischen Faden folgen zu können. Um Chapter I auf einen Punkt zu bringen, kann man sagen, es ist wohl eine CD für Kenner des Grindcores und natürlich für Liebhaber etwas extremerer Spielarten des Metals. Aber zum Durchatmen komme ich noch lange nicht, denn es liegt noch einiges an Wegstrecke vor mir, immerhin fasst das Album 28 Stücke. "Interludium Nekrotikum" ist mit 2:35 Minuten fast schon ein langer Titel auf dem Album und dieser beginnt sehr ungewöhnlich in einem sehr langsamen Tempo, so schleichen Schlagzeug und Gitarren anfänglich fast dahin und vom Sound her ist man unwillkürlich an Punksongs erinnert. Mir scheint Kadaverficker sind für manche Überraschung gut. Weiter geht es mit "Das todbringende Schlabbergeziefer vs. Menschenmuß Ultra Runde 2" und hier haben die Dortmunder einen 7:02 Minuten langen fast epischen Song geschaffen, das Tempo ist noch langsamer als bei dem Vorgänger gehalten, trotzdem wirkt der Track gewaltig, die Stimme ist tief growlend und diabolisch, die verschiedenen Elemente die der Titel aufweist verbinden sich zu einem großen Geflecht und mit einmaligen Hören kommt an hier nicht hinterher, um wirklich alle Facetten zu erkennen bedarf es einiger Umdrehungen im Player. "Erotischer Solipsismus im Nachtmodus" springt dann aber wieder in die gewohnte Schiene und das ist auch gut so, denn ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass ich mit dem Schreiben endlich mal hinterher kommen würde und die Songs fortan alle ein wenig länger sein würden. "Tief & Primitiv" hat dann auch wieder nur eine relativ kurze Spieldauer von 1:39 Minuten, trotzdem bietet der Track Platz für eine Einführung, bevor der röhrende Gesang einsetzt. "Anarchrists of the Luftwaffe" und "Todesfunker, Nekrobunker, Zombiepunker" laufen hier beim Review mehr als flüssig durch und so braucht es einige Umdrehungen bis ich einen vollständigen Text dazu schreiben kann, so langsam komme ich auf den Geschmack. Trotzdem werde ich wohl nie vollständig vom Grind überzeugt werden. "Pimp my Leichenwagen" beschränkt sich wieder auf knappe 0:23 Minuten und geht nahtlos über in "Stockbrotparty in der Samenbank" hält sich länger mit 1:41 Minuten, aber hier sind die Sounds überwältigen und fast überfordernd. Den Abschluß für Chapter II bildet "Spritze im Arm" und hier kommt es mir fast wieder punkig vor, denn einiges erinnert mich sehr daran. Brechen wir auf in Chapter III, auf dem Plan stehen "Nekrotic Epilogue" ein durchgehend gesprochenes Stück welches aus verschiedensten Teilen zusammen gesetzt ist und den Auftakt bildet für "Raped by Alienz, Dumped in the Void" der dritte Teil geht ein wenig an mir vorüber und so fliegen Songs wie "Exterminate the Grotesque", "Fuck-Oh-Shima" oder "Nekrokore Superstar" nur so an mir vorbei, denn auf Grund der vielen Eindrücke, der unterschiedlichen Sounds und Geschwindigkeiten, setzt bei mir so langsam eine gewisse Überforderung ein, trotz allem kann ich dem Album auch einiges abgewinnen und kann mir vorstellen, dies auch noch ein zweites oder drittes Mal laufen zu lassen. "Artificial Anus from Deep Space 10", "Apocryphal Slasher of Haemophagists" und "Unholy Nekr-O-Nauts" möchte ich in einem zusammenfassen, denn obwohl es drei Songs sind, lassen sich alle drei für mich unter einen Hut bringen, der Sound ist teilweise übermächtig und brennt sich von den Ohren direkt ins Hirn, wo er sich noch Stunden festsetzt. Es sind Elemente aus Death, Grindcore und teilweise Punk vorhanden und so sind die Tracks bisweilen sehr komplex gehalten. Den Abschluss bildet "Hose runter, Kein Pardon 2012" und es dauert länger das zu schreiben als der Song Spielzeit hat.

Fazit: Grindcore, Death Metal und Punk in einen Mixer geworfen, so ungefähr könnte man den Sound von Kadaverficker beschreiben, es würde aber nicht annähernd das beschreiben, was den Hörer auf Exploitation Nekronation erwartet. Ich persönlich werde den Grindcore wohl nie ganz verstehen und denke das auch das Album eher was für Kenner ist. Trotzdem kann ich mich mit den grunzenden Gesangslauten anfreunden und sage einfach mal war gar nicht so schlecht.   

 

Line Up:


Goreminister                        Vocals
Grand Moff Ghoul                Guitar
Admiral AIDS                      Bass
Corporal Cruel                     Drums

 

 



 

 


 

Soundqualität: 8/10                Variation: 9/10                      Cover: 9/10         Booklet: 0/10
Gesamt: 8,7/10

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